Prämenstruelles Syndrom

PMS

PMS – drei Buchstaben mit großer Wirkung. Fast jeder hat schon einmal davon gehört. Einmal im Monat werden 80 % der Frauen von unterschiedlichsten körperlichen und psychischen Beschwerden heimgesucht. Mit dem Beginn der Monatsblutung ist der Spuk vorbei.

Prämenstruelles Syndrom: Vier Fünftel aller Frauen betroffen

Das prämenstruelle Syndrom gehört wie die Regelschmerzen zu den Menstruationsbeschwerden. Der Begriff des prämenstruellen Syndroms, kurz „PMS“, beschreibt einen Komplex von körperlichen und emotionalen Symptomen im Rahmen des weiblichen Hormonzyklus. Wenige Tage bis 2 Wochen vor dem Beginn der Menstruationsblutung leiden vier Fünftel der Frauen im gebärfähigen Alter an dem Syndrom. 10 % geben sogar an, regelmäßig betroffen zu sein.

Während die genauen Ursachen des prämenstruellen Syndroms noch nicht abschließend erforscht sind, ist der Zusammenhang mit den weiblichen Geschlechtshormonen wissenschaftlich nachgewiesen.

Symptome des prämenstruellen Syndroms

Kopfschmerzen
Auch Kopfschmerzen können ein Symptom von PMS sein.
Bildquelle: LittleBee80 – Getty Images Pro (Canva.com)

Die genauen Beschwerden sind individuell sehr unterschiedlich und können von einem Monat zum nächsten variieren. Auch die Ausprägung schwankt.

Zu den körperlichen Beschwerden zählen:

Psychische Beschwerden im Rahmen des prämenstruellen Syndroms sind:

  •  gesteigerte Reizbarkeit, Wutanfälle
  • schnellere Ermüdbarkeit
  • depressive Verstimmungen und Ängstlichkeit
  • vermindertes Selbstwertgefühl
  • Veränderungen des Antriebs
  • innere Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Konzentrationsstörungen

Besonders durch die emotionalen Symptome kommt es häufig zu sozialen Problemen, z. B. in der Partnerschaft oder im Freundeskreis. Bei ca. 5 % der Betroffenen sind die Beschwerden so stark ausgeprägt, dass sie eine erhebliche Einschränkung des Alltags darstellen. In diesen Fällen sprechen Ärzte von einer prämenstruellen dysphorischen Störung, kurz PMDS. Während das PMS eine normale Begleiterscheinung des natürlichen weiblichen Zyklus darstellt, ist die PMDS eine Erkrankung.

Schon gewusst?

Stellen die Symptome des PMS eine erhebliche Einschränkung des Alltags dar, so sprechen Mediziner von einer prämenstruellen dysphorischen Störung. Diese PMDS stellt im Gegensatz zum PMS eine Erkrankung dar.

Ursachen des prämenstruellen Syndroms

Die genauen Ursachen des prämenstruellen Syndroms sind noch nicht abschließend geklärt. Ein Zusammenspiel mehrerer verantwortlicher Faktoren ist wahrscheinlich (med. multifaktorielle Genese). Die weiblichen Geschlechtshormone spielen eine große Rolle. Östrogen, Progesteron und Prolaktin bestimmen den weiblichen Menstruationszyklus. Die Produktion und Konzentration dieser Hormone schwankt innerhalb des monatlichen Verlaufs. Dieses feinabgestimmte, sehr komplizierte Zusammenspiel führt letztendlich in der Zyklusmitte zum Eisprung und endet in der Menstruationsblutung oder der Aufrechterhaltung einer entstandenen Schwangerschaft. Die Begleiterscheinungen des Hormonzyklus zählen zu den Symptomen des prämenstruellen Syndroms:

  • So geht der Eisprung bei vielen Frauen mit Bauch- oder Rückenschmerzen einher.
  • Die steigende Konzentration des milchbildenden Hormons „Prolaktin“ sorgt in der zweiten Zyklushälfte für eine Schwellung der Brustdrüsen. Dies wird oft von unangenehmen oder gar schmerzhaften Brustziehen begleitet.
  • Auch die Abbauprodukte der einzelnen Hormone, wie des Progesterons, sorgen für Beschwerden. Unser Körper produziert dieses Hormon ebenfalls verstärkt in der zweiten Zyklushälfte (nach dem Eisprung). Seine Aufgabe besteht darin, bei der Befruchtung der Eizelle die Schwangerschaft aufrecht zu erhalten. Es steht auch in einem Wechselspiel mit dem Glückshormon Serotonin, was einen Zusammenhang mit den psychischen Beschwerden des prämenstruellen Syndroms nahelegt.

Risikofaktoren für das prämenstruelle Syndrom

Es existieren einige Faktoren, die das Auftreten des PMS begünstigen. Hierzu zählt u. a. ein ungünstiger Lebensstil. Eine unausgewogene Ernährung, Rauchen und Bewegungsmangel führen häufiger zu einem prämenstruellen Syndrom. Auch Stress, psychische Probleme und Krisen in der Partnerschaft zeigen eine Häufung des Beschwerdebildes. Andere Erkrankungen wie eine Unterfunktion der Schilddrüse (med. Hypothyreose), Melatonin-Mangel, oder Depressionen gehen gehäuft mit dem PMS einher. Bei letzterem reicht sogar schon eine Häufung in der Familie aus, um das Risiko für ein prämenstruelles Syndrom zu steigern. Bestehen die Beschwerden, so ist es auch ratsam, einmal einen Blick auf die verwendeten Verhütungsmittel zu werfen. Nicht selten führen hormonelle Methoden zur Empfängnisverhütung, wie die Pille, zu PMS-Beschwerden.

Risikofaktoren für PMS

Schon gewusst?

Leiden Sie an PMS, sollten Sie Ihren Alltag auf Risikofaktoren wie einen ungesunden Lebensstil überprüfen. Betrachten Sie auch ihre genutzte Verhütungsmethode! Einige hormonelle Präparate begünstigen das Auftreten des prämenstruellen Syndroms. Vielleicht hilft schon ein Wechsel?

Behandlung prämenstruellen Syndroms

Sport
Regelmäßige sportliche Betätigung mindert die Beschwerden.

So vielfältig die Beschwerden im Rahmen eines prämenstruellen Syndroms sind, so individuell sind die Behandlungsansätze. Bestehen nur leichte Symptome, ist meist schon die Veränderung des Lebensstils ausreichend. Achten Sie auf eine ausgewogene, gesunde Ernährung, genügend Schlaf und treiben Sie Sport. Auch Entspannungsübungen wirken positiv. Verzichten Sie auf den Verzehr von Nikotin, Alkohol und Koffein.

Leiden Sie an Schmerzen, können diese oft bereits durch das Auflegen einer Wärmflasche gelindert werden. Sind Sie stärker, bietet sich die Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol an.

Unsere Produkttipps – rezeptfreie Schmerzmittel bei PMS: Ibutop 400-mg Schmerztabletten | Paracetamol-ratiopharm® 500 mg Tabletten

Die Pflanzenwelt hält ebenfalls einiges bereit, um die Beschwerden zu lindern. So synchronisiert Frauenmantel den Hormonzyklus und beugt damit einem PMS vor. Mönchspfeffer eignet sich insbesondere bei Beschwerden in Form von Brustspannen. Bei depressiven Symptomen verschafft Johanniskraut Abhilfe.

Unsere Produkttipps – natürliche Mittel und pflanzliche Präparate gegen PMS: Aurica® FRAUENMANTEL TEEAgnus Castus AL Filmtabletten | Wärmflasche Gummi 2 l mit Vliesbezug

Bei Unterleibsschmerzen hilft Wärme. Füllen Sie heißes Wasser in eine Wärmflasche und machen es sich auf Ihrem Sofa gemütlich. Schützen Sie Ihre Haut vor Verbrennungen, indem Sie ein Handtuch zwischen Wärmflasche und Ihrem Bauch legen. Mittlerweile sind auch Wärmflaschen mit einem schützenden Überzug erhältlich.

Schon gewusst?

Beim PMS können die Heilkräfte der Natur Wunder wirken. Ein Tee aus Frauenmantel synchronisiert den Hormonzyklus, Mönchspfeffer hilft gegen schmerzhaftes Brustspannen und Johanniskraut gegen depressive Verstimmungen. Doch werden Sie nicht ungeduldig – damit die Heilpflanzen ihre Wirkung optimal entfalten können, ist oft eine regelmäßige Einnahme über mehrere Wochen erforderlich.

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Stand vom: 22.02.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen.

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