PADAM

Mann

Partielles Androgendefizit: Was tun?

Das partielle Androgendefizit des älter werdenden Mannes – kurz PADAM – verursacht ähnliche Beschwerden wie die Wechseljahre bei Frauen. Mit dem Alter sinkt der Testosteronspiegel. Diese hormonelle Umstellung äußert sich durch verschiedenste Symptome.

Was ist PADAM?

PADAM ist die Abkürzung für „das partielle Androgendefizit des älter werdenden Mannes“. Androgene sind Sexualhormone, welche für die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale verantwortlich sind. Dazu zählen Bartwuchs, tiefe Stimme und Muskelwuchs. Die Produktion des Sexualhormons Testosteron nimmt mit dem Alter stark ab. Diesen Hormonrückgang bezeichnen Experten analog zum Klimakterium und der Menopause der Frau als Klimakterium virile oder Andropause. Umgangssprachlich ist diese Zeit der Umstellung als Midlife-Crisis bekannt. Allerdings berücksichtigt diese Bezeichnung nur psychosoziale Aspekte.

Die Herstellung von Androgenen erfolgt in den Hoden und Nebennierenrinden. PADAM hat wenig mit den Wechseljahren der Frau gemeinsam. Nach der letzten Periode einer Frau fällt der Sexualhormonspiegel schnell ab. Bei Männern sinkt er langsam und stetig. Dies geschieht zwischen dem 40. und 70. Lebensjahr. Testosteron bleibt jedoch als vorwiegendes Geschlechtshormon vorhanden. Bei der Frau hingegen überwiegen nach der Menopause die weiblichen Geschlechtshormone nicht mehr. Somit ist ein Vergleich der beiden hormonellen Umstellungen eher irreführend.

Pro Liter Blutserum besitzt ein gesunder Mann zwischen 12 und 30 Nanomol Testosteron. Ab dem 40. Lebensjahr verringert sich dieser Wert jährlich um ungefähr 1 bis 2 Prozent. Diese Senkung des Testosteronspiegels trifft jeden Mann in dieser Altersspanne. Die genetische Veranlagung und die Lebensumstände beeinflussen das Ausmaß der Symptome zusätzlich.

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Welche Symptome treten bei PADAM auf?

Erektionsstörung
Erektionsstörungen gehören zu den typischen Beschwerden von PADAM.
Bild: Motortion – Getty Images (Canva.com)

Die Symptome von PADAM beziehungsweise einem Testosteronmangel sind unspezifisch und oft nicht eindeutig. Es können keine, wenige, viele oder alle auftreten.

Zu den Beschwerden zählen:

Mit fortschreitendem Alter ist die Senkung des Testosteronspiegels ein natürlicher und unausweichlicher Zustand. Experten vermuten, dass PADAM nicht nur die Folge des alleinigen Testosteronmangels, sondern eher die eines ungleichmäßigen Verhältnisses zwischen den Hormonen Testosteron, Wachstumshormonen, Estrogenen und DHEA (Dehydropiandrosteron) ist.

Hypogonadismus – die hormonelle Funktionsstörung

Wenn der Testosteronspiegel unter 12 Nanomol pro Liter Blutserum liegt, hat der Mann eine gestörte Funktion der Geschlechtsdrüsen. Dies nennen Ärzte Hypogonadismus. Daraus folgen die sinkenden Testosteronwerte.

Ursachen für PADAM

Ein Testosteronmangel entsteht durch eine Unterfunktion der Hoden. Ursachen hierfür sind:

  • genetische Defekte
  • Hodentumor
  • angeborene Entwicklungsstörungen
  • Hodenentzündungen
  • Krampfadern in den Hoden
  • altersbedingte Unterfunktion

Es ist völlig natürlich, dass der Testosteronspiegel bei Männern ab dem 40. Lebensjahr langsam sinkt. Doch die Lebensweise hat einen entscheidenden Einfluss darüber, wie schnell der Vorgang verläuft.

Folgendes beeinflusst den Testosteronspiegel und die Hormonproduktion:

  • Ernährung
  • Drogen und Alkohol
  • Bewegung
  • Stress
  • chronische Erkrankungen
  • Infektionen
  • bestimmte Medikamente (Psychopharmaka oder Bluthochdruckmittel)
  • sexuelle Aktivität

Behandlung von PADAM

Medikamente
Je nach Stärke der Beschwerden verschreibt der Arzt eine Hormonsubstitution.
Bild: RFBSIP-Fotolia.com

Hormonsubstitutionen sind bei einem Testosterondefizit von unter 3,5 Nanogramm pro ml Blut ein geeignetes Mittel gegen die Symptome. Ein Arzt setzt Testosteron als Injektion, Kapsel, Pflaster oder Gel symptomatisch ein. Pflaster und Gele eignen sich für leichte Mängel. Injektionen im Abstand von mehreren Wochen helfen effektiv und langfristig. Dies mildert viele Symptome von PADAM und erhöht den Anteil fettfreier Körpermasse. Hinzu kommt ein Zuwachs an Muskelmasse und -kraft.

Ein Testosteronmangel vermindert die Mineralisierung der Knochen, was somit die Entstehung von Osteoporose fördert. Hierbei hilft die Hormontherapie ebenfalls und verbessert die Knochendichte. Die Substitution von Testosteron stimuliert außerdem die Blutbildung. Dies trägt zur allgemeinen Besserung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei. Ob sich eine Hormonbehandlung auf die psychischen Beschwerden von PADAM auswirkt, ist noch nicht ausreichend erforscht. Einige Studien deuten darauf hin, dass depressive Verstimmungen, Angst, Müdigkeit und Antriebslosigkeit sich verbessern. Die Daten stammen aus kleinen Patientengruppen und stellen noch keine Allgemeingültigkeit dar.

Ob eine Hormonbehandlung sinnvoll ist, entscheiden Ärzte von Fall zu Fall individuell. Bei altersentsprechenden, leicht gesunkenen Testosteronwerten raten Experten von einer künstlichen Hormonsubstitution ab. PADAM ist normal und gehört zum Alterungsprozess dazu. Liegt jedoch Hypogonadismus vor, ist eine Behandlung mit künstlichem Testosteron sinnvoll.

Schon gewusst?

Schätzungen zu Folge hat die Hälfte aller Männer über 60 Jahre Potenzstörungen und ungefähr 15 % sind impotent. Potenzstörungen lassen sich durch die hormonelle Behandlung selten beheben, da sie meistens verschiedene Ursachen haben.

Nebenwirkungen der Testosteronsubstitution sind:

Das spricht gegen eine Testosteronbehandlung

Obwohl die Hormontherapie geringe Nebenwirkungen hat, gibt es Kontraindikationen. Wenn Sie ein Prostatakarzinom haben, sorgt mehr Testosteron für ein schnelleres Tumorwachstum. Leiden Sie unter einer vergrößerten Prostata mit schwerem Harnabfluss, sollten Sie ebenfalls von einer Hormonsubstitution absehen.

Es gibt andere Präparate, die bei PADAM wirkungsvoll sind und weniger bis keine Nebenwirkungen haben. Dazu berät Sie Ihr behandelnder Arzt.

Mittel gegen PADAM

Infografik

Das partielle Androgendefizit des älter werdenden Mannes ist ein unvermeidbarer Zustand, der unterschiedlich stark eintritt. Um die Beschwerden so gering wie möglich zu halten, gibt es einfache Tipps:

  • trinken Sie wenig Alkohol
  • rauchen Sie nicht
  • treiben Sie täglich mindestens 30 Minuten Sport
  • reduzieren Sie Stress
  • gönnen Sie sich genug Ruhe und Entspannung
  • schlafen Sie genug
  • ernähren Sie sich gesünder

PADAM lässt sich nicht vorbeugen, da es eine natürliche Folge des Alterungsprozesses ist. Dennoch ist ein gesunder und bewusster Lebensstil von Vorteil. Somit sinkt das Risiko, starke Symptome zu entwickeln und die Lebensqualität steigt.

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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Stand vom: 27.08.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

Bild: stockfour – Getty Images (Canva.com)

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