Nagelpilz: Pilzinfektion der Finger- oder Fußnägel

Foto mit Frauenfüßen an einem steinige Strand

Auslöser für Nagelpilz-Erkrankungen sind Fadenpilze (Dermatophyten), Hefepilze, Sprosspilze und Schimmelpilze. Sie befallen die Oberfläche der Finger- oder Fußnägel. In einigen Fällen dringt der Erreger auch unterhalb des Nagels ein. Fachleute bezeichnen Nagelpilz als Onychomykose oder Nagelmykose. Der lateinische Fachbegriff ist Tinea unguium.

Synonyme: Nagelmykose | Onychomykose | Tinea unguium

Wenn der Pilz den Nagel befällt

In Europa tragen 5 bis 12 % der Menschen Dermatophyten in ihren Nägeln. Menschen mit Diabetes mellitus vom Typ 1 und 2, Durchblutungsstörungen und einem geschwächten Immunsystem, haben ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Eine Nagelpilzinfektion ist zwar unangenehm, in der Regel aber ungefährlich. Unter bestimmten Umständen kommt es jedoch zu einer bakteriellen Infektion, begleitet von einer Wundrose mit hohem Fieber. Neben dem Nagelpilz tritt häufig auch Fußpilz auf. In diesem Fall sind nicht die Nägel, sondern die Zwischenräume der Zehen oder die Fußsohle, das Fußgewölbe und die Fußkanten, vom Pilz befallen. Fuß- und Nagelpilz werden daher oft von den gleichen Pilzen verursacht.

Eine Nagelpilzinfektion betrifft nicht nur Zehennägel, auch Fingernägel leiden an einem Pilzbefall.

Wie wird Nagelpilz übertragen?

Die Nagelmykose wird durch eine Schmierinfektion oder Kontakt mit Erregern übertragen. Möglich ist auch eine Übertragung mit infizierten Gegenständen oder Flächen sowie von Mensch zu Mensch.

Eine Ansteckung ist an Orten besonders häufig, an denen Menschen barfuß laufen: in Saunen, Schwimmbädern oder Umkleidekabinen. Die Übertragung wird begünstigt durch:

  • unzureichend abgetrocknete Füße
  • luftundurchlässiges Schuhwerk
  • Schweiß
  • feuchtwarmes Klima

Woran erkennt man Nagelpilz?

Foto von Füßen mit Nagelpilz
Nagelpilz: Der Nagel färbt sich weiß-gelblich ein und verändert seine Struktur.
Bild: -Robert and Monika-Getty Images (Canva)

Befallene Nägel erkennt man an einer weiß-gelblichen Färbung und einer unregelmäßigen Oberfläche bzw. einem freien Rand.

Der Nagel verdickt sich. Dringt der Erreger unterhalb der Haut ein, kommt es dabei häufig auch zu einer Entzündung. Dabei treten verschiedene Beschwerden auf, beispielsweise:

  • Blasen
  • Juckreiz
  • Nässen
  • Rötung der Haut

Der Pilz weicht den Nagel mit der Zeit auf, sodass sich dieser langsam löst.

Welche Formen von Nagelpilz gibt es?

  • Die häufigste Form ist die distolaterale subunguale Onychomykose. Die Pilze dringen zwischen Nagel und Zehen- bzw. Fingerkuppe in die Nagelplatten-Unterseite ein. Der Nagel wird brüchig und der Pilz breitet sich über die gesamte Nagelplatte aus. Der Nagel färbt sich gelblich.
  • Bei der weißen superfiziellen Onychomykose breitet sich der Pilz ausschließlich auf den obersten Schichten der Nagelplatte aus. Der Nagel nimmt eine weißliche Farbe an.
  • Wenn der Pilz in den Nagelrücken eindringt, spricht man von einer proximalen subungualen Onychomykose. Der Pilz befällt die Nagelwurzel (Nagelmatrix), den Ort des Nagelwachstums. Diese Form des Nagelpilzes tritt eher selten auf.

Je nach Pilzart unterscheiden Fachleute weiter in Hefepilz-Onychomykose oder Schimmelpilz-Onychomykose.

Ist der gesamte Nagel mit Nagelwurzel befallen und die Nagelplatte ist vollständig zerstört, sprechen Fachkreise von einer totalen Onychodystrophie.

Wie wird Nagelpilz behandelt?

Ist es durch den Nagelpilz zu einer Entzündung gekommen, müssen Sie diese zunächst behandeln. Ansonsten beginnt die Antipilz-Therapie. Dazu kommen Medikamente aus der Gruppe der Antimykotika zur Anwendung. Es gibt wirksame Cremes, Puder, Salben, Nagellacke oder Sprays, die Wirkstoffe wie Amorolfin, Bifonazol und Ciclopirox enthalten. In der Regel tragen Sie die Medikamente lokal auf. Eine spezielle Salbe mit Harnstoff oder Kaliumjodid hilft den Nagel aufzuweichen. Diese tragen Betroffene vor der Behandlung mit den pilzabtötenden Lacken auf.

Antipilzmittel – unsere Produkttipps:   Loceryl® Nagellack gegen Nagelpilz mit Amorolfin | Canesten® Extra Nagelset mit Bifonazol | Ciclopirox Winthrop® Nagellack  |  Bombastus Harnstoffsalbe

Hausmittel bei Nagelpilz

Eine natürliche Behandlung des Nagelpilzes macht dann Sinn, wenn es sich um eine leichte Infektion handelt. In der Naturheilkunde kommen Teebaumöl oder Lavendelöl zur Anwendung.

Tupfen Sie den Nagelpilz 3- bis 4-mal am Tag mit einem in Teebaumöl getränkten Wattebausch ab. Alternativ träufeln Sie wenige Tropfen direkt auf den erkrankten Nagel und reiben das Öl ein. Auch ein Fußbad mit einigen Tropfen des Teebaumöls ist eine Möglichkeit der Anwendung.

Daneben sagt man weiteren Bestandteilen von Heilkräutern eine positive Wirkung nach. Salbeiblätter, Ringelblumenblüten, Gelbwurzwurzel, Rosmarinblätter und Zimt als Tee genossen oder im Fußbad verwendet sind alte Hausmittel gegen den Nagelpilz.

Unsere Produkttipps – Nagelpilz natürlich behandeln: Bergland Bio-Lavendel-Öl | Bergland Teebaum-Öl | Klenk Rosmarinblätter Arznei-Tee | Allpharm Knoblauch Kapseln

Haben Sie eine Aloe-vera-Pflanze Zuhause? Der Saft soll wirksam gegen Nagelpilz sein. Auch Knoblauch wird empfohlen.

Schneiden Sie ihn in Scheiben oder zerkleinern Sie die Knoblauzehe in einer Knoblauchpresse. Bringen Sie den Knoblauch auf den erkrankten Nagel auf. Innerlich unterstützen zudem hochdosierte Knoblauch-Präparate.

Infografik mit Hausmitteln zur Anwendung bei Nagelpilz

Ist jedoch die Nagelwurzel befallen, setzt das ärztliche Personal Wirkstoffe wie Fluconazol, Itraconazol und Terbinafin ein, insbesondere wenn Hefepilze beteiligt sind. Eine Einnahme dieser meist rezeptpflichtigen Antipilzmittel dauert über mehrere Monate an, damit die Nagelplatte vollständig vom Pilz befreit wird.

Welche Maßnahmen müssen nach einer erfolgreichen Nagelpilz-Behandlung ergriffen werden?

Nach der Behandlung des Pilzbefalls sollten Sie Strümpfe und Schuhe, aber auch Bettwäsche und Handtücher, desinfizieren. Gleiches gilt für Handschuhe, falls Fingernägel befallen waren. Die Kleidung desinfizieren Sie bei einer Wäsche ab 60 Grad Celsius. Darüber hinaus ist es wichtig, auf saubere und trockene Füße und Hände zu achten. Nagelpfeilen, die mit dem Pilz in Berührung kamen, entsorgen Sie einfach.

Nagelpilz effektiv vorbeugen: Welche Maßnahmen helfen wirklich?

Wer eine Pilzinfektion vorbeugen möchte, sollte:

  • die Füße und Zehenzwischenräume stets trocken halten
  • in einem Schwimmbad, der Sauna oder der Umkleidekabine Badeschuhe tragen
  • im Sommer auf luftige Schuhe wie Sandalen und Flip-Flops ausweichen
  • keine engen Schuhe tragen
  • bei der Maniküre und Pediküre kleine Verletzungen meiden

Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch ärztliches Personal.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.

Stand vom: 06.02.2024

Coverbild: EVG Kowalievska –Pexels (Canva)

Views: 21679