Gebärmutterkrebs: Häufige Krebsart bei Frauen

Gebärmutterkrebs zählt neben Brust-, Dickdarm- und Lungenkrebs zu den häufigsten Krebsarten bei Frauen. Im Gegensatz zum Gebärmutterhalskrebs gibt es keine Impfung, um die Erkrankung vorzubeugen.

Aufbau der Gebärmutter

Gebärmutter

Neben Scheide, Eileitern und Eierstöcken zählt die Gebärmutter (Uterus) zu den weiblichen Geschlechtsorganen. Sie ist ein etwa 7 bis 9 cm langes, birnenförmiges Hohlorgan, deren Innenseite mit Schleimhaut (Endometrium) ausgekleidet ist. Die 50 bis 60 g leichte Gebärmutter besteht aus dem Gebärmutterkörper, dem Gebärmutterhals und dem äußeren Muttermund. Der Gebärmutterhals verbindet den Gebärmutterkörper mit der Vagina. Während die Eileiter die Eierstöcke mit der Gebärmutterhöhle verbinden.

Gebärmutterkrebs: Bösartige Neubildungen der Gebärmutterschleimhaut

Gebärmutterkrebs trifft Frauen vor allem nach den Wechseljahren. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren. In 90 Prozent aller Fälle handelt es sich um bösartige Neubildungen der Schleimhaut des Gebärmutterkörpers (Endometriumkarzinom). Ist jedoch die Muskelschicht betroffen, sprechen Ärzt:innen von Uterussarkomen.

Gebärmutterkrebs zählt zu den häufigen Krebsarten bei Frauen. In Deutschland erkranken etwa 11.000 Frauen jährlich an einem Endometriumkarzinom.   

Unterschied zwischen Gebärmutterkörperkrebs und Gebärmutterhalskrebs

Wenn von Gebärmutterkrebs die Rede ist, meinen Fachleute den Gebärmutterkörperkrebs. Dieser Tumor geht fast immer von der Gebärmutterschleimhaut aus. Zu unterscheiden ist diese Form jedoch vom Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Dieser entsteht oft aus Oberflächenzellen des Gebärmutterhalses (Plattenepithelkarzinom) und seltener aus Schleimhautzellen. Treten Neubildungen des Drüsengewebes im oberen Teil des Gebärmutterhalses auf, spricht das ärztliche Personal von einem Adenokarzinom.

Die Ursachen der verschiedenen Krebsarten unterscheiden sich voneinander. So sind HP-Viren für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Mit Vorsorgemaßnahmen wie die HPV-Impfung beugen Ärzte und Ärztinnen der Erkrankung vor. Auch sind Früherkennungsmaßnahmen wie der Pap-Test äußerst hilfreich. Diese Maßnahmen stehen beim Gebärmutterkrebs nicht zur Verfügung.

Ursachen von Gebärmutterkrebs

Gebärmutterkrebs entsteht in 80 Prozent der Fälle unter einem langfristigen Einfluss von Östrogen, etwa durch Kinderlosigkeit, frühen Beginn der Regel, späte Menopause, Übergewicht oder Zufuhr einer Hormonersatztherapie. Wird bei einer Hormonersatztherapie lediglich Östrogen verabreicht, ohne Gestagen auszugleichen, steigt das Risiko auf Gebärmutterkrebs. In 20 Prozent der Fälle ist kein erkennbarer Zusammenhang zum Geschlechtshormon auszumachen. Hier sind vor allem ältere Frauen betroffen.

Risikofaktoren von Gebärmutterkrebs

Adipositas
Übergewicht fördert die Entstehung von Gebärmutterkrebs.
Bild: Zinkevych – Getty Images Pro (Canva)

Es gibt einige Faktoren, die die Entstehung von Gebärmutterkrebs begünstigen. Zu ihnen zählen:

  • der langfristige Einfluss von Östrogen, etwa durch Kinderlosigkeit, frühen Beginn der Periode, späte Menopause, längerfristige Einnahme von Östrogenen ohne Gabe von Gestagen, Übergewicht
  • Erkrankungen, wie Diabetes mellitus, Metabolisches Syndrom, Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCO-Syndrom), Brust- oder Eierstockkrebs oder Hereditary Non-Polyposis Colorectal Cancer Syndrome
  • zunehmendes Alter
  • erbliche Vorbelastung
  • Bluthochdruck
  • Tamoxifen-Therapie (bei Brustkrebs)

Symptome von Gebärmutterkrebs

Wenn sich vor der Menopause die Regelblutung in Dauer und Stärke verändert oder Sie nach der Menopause bluten, ist dies gegebenenfalls auf Wucherungen in der Gebärmutter zurückzuführen. Tritt ein blutiger bis blutig-eitriger Ausfluss außerhalb der normalen Monatsblutung auf, könnte der Krebs bereits fortgeschritten sein. Chronische Schmerzen im Unterbauch oder Gewichtsabnahme gehören ebenfalls zu den Spätsymptomen.

Verlauf von Gebärmutterkrebs: Die Stadieneinteilung nach FIGO

Die internationale Vereinigung für Gynäkologie und Geburtskunde (FIGO) teilt die Erkrankung nach Ausbreitung und je nachdem welche Gewebsschichten betroffen sind, in folgende Stadien ein:

  • Stadium I: Der Tumor ist auf den Gebärmutterkörper begrenzt.
  • Stadium II: Die Tumorzellen siedeln sich im Gebärmutterhals an und reichen bis ins Grundgewebe des Gebärmutterhalses.
  • Stadium III: Die bösartigen Wucherungen finden sich nunmehr außerhalb der Gebärmutter, etwa in Eileitern, Eierstöcken oder der Vagina.
  • Stadium IV: Die bösartigen Neubildungen befinden sich jetzt auch außerhalb des Beckens in der Blasenschleimhaut, in der Schleimhaut des Mastdarms oder in anderen Organen. Sie haben dort Fernmetastasen gebildet.

Behandlung von Gebärmutterkrebs

Die Therapie von Gebärmutterkörperkrebs ist abhängig vom Fortschritt des Krebses, dem Alter der Patientin und deren Lebensumständen. Vorstufen von Gebärmutterkörperkrebs, sogenannte Endometriumhyperplasien, therapieren Ärzte und Ärztinnen vor den Wechseljahren durch eine Hormonbehandlung mit Gestagen. In 60 bis 80 Prozent der Fälle führt diese Behandlung dazu, dass sich veränderte Zellen vollständig zurückbilden.

Bei Patientinnen mit Kinderwunsch kommt unter günstigen Umständen eine Ausschabung infrage. In der Regel ist jedoch die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) mit anschließender Strahlentherapie das Mittel der Wahl. Alternativ kommt eine Chemotherapie infrage.

Unterschied Chemo- und Strahlentherapie

Bei einer Strahlentherapie (Radiotherapie) zerstört eine ionisierende Strahlung die Tumorzellen oder bremst zumindest deren Wachstum. Bei der Chemotherapie hemmen sogenannte Zytostatika die Vermehrung von Krebszellen.

Prognose bei Gebärmutterkrebs

Gebärmutterkörperkrebs wird in 75 % aller Fälle im Frühstadium entdeckt, sodass die Heilungschancen sehr gut stehen. Bei manchen Frauen kehrt der Tumor jedoch zurück (rezidiv) oder es entwickeln sich Tochtergeschwülste in anderen Körperregionen.

Gebärmutterkrebs vorbeugen

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Eine gesunde Lebensweise mindert das Risiko an Gebärmutterkrebs zu erkranken.
Bild: Mykola Lunov (Canva)

Im Gegensatz zu Gebärmutterhalskrebs gibt es keine Schutzimpfung. Allerdings gilt eine gesunde Lebensführung mit körperlicher Aktivität und Normalgewicht als Schutzfaktoren. Auch Schwangerschaften und der Gebrauch der Anti-Baby-Pille haben einen gewissen schützenden Effekt.

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Stand vom: 30.01.2024

Coverbild: allasizintseva (Canva)

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