Drei-Tage-Fieber

Drei-Tage-Fieber

Viruserkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern

Das Drei-Tage-Fieber (Exanthema subitum) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die häufig Säuglinge und Kleinkinder betrifft. Dabei steigt die Körpertemperatur plötzlich und sehr stark an. Im weiteren Verlauf kommt ein roter Hautausschlag dazu.

Was ist Fieber? 

Fieber ist eine natürliche Immunreaktion des Organismus, bei dem die Körpertemperatur über 38 °C ansteigt. Durch die höhere Temperatur bekämpft unser Körper Bakterien und Viren besser. Wenn sich das Fieber über 39 °C erhöht oder über mehrere Tage anhält, ist eine Behandlung notwendig. Die hohe Körpertemperatur tritt als Begleiterscheinung verschiedenster Krankheiten ein. Diese werden häufig ausgelöst durch Entzündungen, Viruserkrankungen und bakteriellen Infekten, wie:

Als Nebenwirkung von Operationen und der Einnahme bestimmter Medikamente erhöht sich die Körpertemperatur ebenfalls. Des Weiteren ist Fieber ein Symptom anderer Umstände oder Erkrankungen.

Dazu zählen:

  • körperliche Anstrengung
  • Dehydration (Flüssigkeitsverlust)
  • veränderter Hormonstatus
  • Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto
  • Tumorerkrankungen
  • Sepsis (Blutvergiftung)
  • Verbrennungen
  • Herzinfarkt
  • Parasitenbefall
  • Sonnenstich und Hitzschlag

Schon gewusst?

Giftige Dämpfe (beispielsweise von Metall) lösen Fieber aus. Hier gilt besondere Vorsicht.

Was ist das Drei-Tage-Fieber?

Fieber beim Kleinkind
Vor allem Säuglinge und Kleinkinder erkranken am Drei-Tage-Fieber. Das Kardinalsymptom ist hohes Fieber.

Das Drei-Tage-Fieber (medizinisch: Roseola infantum oder Exanthema subitum) ist eine häufige Kinderkrankheit. Sie betrifft meistens Säuglinge und Kinder zwischen 6 Monaten und 3 Jahren, selten ältere Kinder. Menschliche Herpesviren lösen die hochansteckende Viruserkrankung aus. Beim Sprechen, Niesen und Husten werden die Erreger mittels Tröpfcheninfektion übertragen. Von der Ansteckung bis zum Beginn der Krankheit vergehen bis zu 17 Tage (Inkubationszeit). Die Betroffenen leiden unter schnell steigendem, hohem Fieber. Darauf folgt ein starker Hautausschlag. Die Krankheit ist nach 3 bis maximal 5 Tagen überstanden. Kinder erkranken ganzjährig an dem Virus, hauptsächlich aber in den typischen Erkältungsmonaten von Herbst bis Frühling. 

Schon gewusst?

Viele Kinderkrankheiten gehen mit hohem Fieber einher. Neben dem Drei-Tage-Fieber lösen folgende Krankheiten hohes Fieber aus:

In vielen Fällen verläuft das Drei-Tage-Fieber sogar so mild, dass es unbemerkt bleibt. Die meisten Kinder haben es bis zum Ende des 3. Lebensjahres ohne nennenswerte Symptome durchgestanden.

Welche Ursachen gibt es für das Drei-Tage-Fieber?

Ursache des Drei-Tage-Fiebers sind die Herpesviren HHV 6 und HHV 7. Bei Erwachsenen lösen diese lediglich leichte grippeähnliche Symptome aus. Kinder reagieren jedoch stärker auf Viren, da ihr Immunsystem noch nicht so leistungsfähig ist. Deshalb sind sie anfälliger für Infekte. Das Drei-Tage-Fieber verläuft in den meisten Fällen harmlos und ohne Langzeitfolgen. Der Körper bildet nach der Erkrankung genügend Antikörper gegen das Virus. Eine erneute Infektion kommt deshalb selten vor.

Welche Symptome treten beim Drei-Tage-Fieber auf?

Hustendes Kind
Husten gehört zu den selteneren Symptomen beim Drei-Tage-Fieber.
Bild: yacobchuk – Getty Images (Canva.com)

Folgende Symptome sind typisch für das Drei-Tage-Fieber:

  • plötzlich ansteigende Körpertemperatur von 39 bis 41 °C für eine Dauer von 3 bis 5 Tagen
  • feinfleckiger, roter Hautausschlag nach Abklingen des Fiebers am ganzen Körper, vor allem am Nacken, Brust, Bauch und Rücken, in manchen Fällen auf den Extremitäten, dem Gesicht und der Kopfhaut
  • selten Erbrechen, Durchfall, Schwellungen der Augenlider, gerötete Trommelfelle, Husten, geschwollene Halslymphknoten, vorgewölbte Fontanelle (beim Säugling)
Infografik Drei-Tage-Fieber

Schwere Symptome treten oft bei Kindern mit angeborenem Herzfehler, Mukoviszidose, Asthma, Immunschwächekrankheiten und neuromuskulären Störungen auf. Auch Frühgeburten und Säuglinge unter 6 Monaten zeigen häufiger schwere Krankheitsverläufe des Drei-Tage-Fiebers. In sehr seltenen Fällen kommt es zu Komplikationen wie Entzündung der Leber, Hirnhaut, Lunge oder Netzhaut.

In einem Drittel der Fälle führt das schnell ansteigende Fieber zu einem Fieberkrampf. Dieser hört in den meisten Fällen innerhalb weniger Minuten von selbst auf. Dabei krampfen die Muskeln des Kindes sehr stark, was manchmal zum Bewusstseinsverlust führt. Ein Fieberkrampf ist in der Regel zwar nicht gefährlich, sieht aber erschreckend aus. Bleiben Sie in einem solchen Fall immer beim Kind. Bewahren Sie Ruhe und stellen Sie sicher, dass das Kind sich nicht verletzt. Nach einem Fieberkrampf müssen Sie umgehend eine kinderärztliche Praxis konsultieren, um seltene Folgeschäden auszuschließen.

Welche Therapie ist beim Drei-Tage-Fieber geeignet?

Suchen Sie bei hohem Fieber generell eine Arztpraxis auf, damit diese Erkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird. Um das Drei-Tage-Fieber zu diagnostizieren, sind folgende Punkte entscheidend:

  • Beginn, Dauer und Höhe des Fiebers
  • Beginn und Stärke des Hautausschlags
  • weitere Symptome und Auffälligkeiten, z. B. Fieberkrampf, Juckreiz, Husten

Ein typischer Verlauf lässt sich in der Regel schnell diagnostizieren. Bei Ungewissheit schafft ein Blutbild Klarheit. Ganz genau stellen spezielle IgM-Antikörper-Tests fest, ob die HHV-6- und HHV-7-Viren nachweisbar sind. Dies lässt sich im Blut, Urin und Speichel testen. Passt ein positiver Befund zu den oben genannten Symptomen, spricht alles für eine Drei-Tage-Fieber-Erkrankung. Manchmal sind Viren nachweisbar, obwohl das Kind die Erkrankung bereits durchgemacht und entsprechende Antikörper gebildet hat.

Fiebersenkende Medikamente, wie Ibuprofen oder Paracetamol, sowie lauwarme Wadenwickel helfen gegen die Symptome. Wichtig ist vor allem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Gerade Säuglinge und Kleinkinder verlieren durch das Fieber sehr schnell viel Flüssigkeit.

Schon gewusst?

Voll gestillte Babys benötigen kein zusätzliches Wasser oder Tee! Vor Beikostbeginn (um den 6. Monat herum) ist die Muttermilch vollkommen ausreichend. Sie enthält eine Menge Antikörper, die bei der Infekt-Bekämpfung unterstützend wirken. Auch nach dem 6. Lebensmonat profitieren Babys und Kleinkinder von den Antikörpern der Muttermilch.

Wie kann ich Drei-Tage-Fieber vorbeugen?

Das Drei-Tage-Fieber lässt sich nicht vorbeugen. Die Herpesviren sind hochansteckend und leicht übertragbar, weshalb ein Schutz äußerst schwierig ist. Es bietet sich an, das Immunsystem durch gesunde Ernährung, Sport und genügend Schlaf zu stärken. Somit werden Infektionen besser abgewehrt. Eine Impfung gegen das Drei-Tage-Fieber gibt es nicht, da die Risiken und Folgen verhältnismäßig milde ausfallen.


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Stand vom: 13.09.2023

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