Demenz: Gedächtnisstörungen

Die Demenz zählt zu den gefürchteten Alterskrankheiten, da sie mit dem Zerfall der Persönlichkeit einhergeht. In Deutschland leiden 1,5 Millionen Betroffene an der fortschreitenden Gedächtnisstörung. Die Alterskrankheit stellt sowohl für Angehörige als auch Pflegepersonal eine kräftezehrende Herausforderung dar.

Der Begriff Demenz leitet sich vom lateinischen Wort Dementia ab, was übersetzt Fehlen des Verstands bedeutet. Die Erkrankung ist grundlegend gekennzeichnet von abnehmender Gedächtnisleistung. In der Regel beginnt die Alterskrankheit im höheren Lebensalter. Zwei Drittel der Erkrankten bestehen aus Frauen.

Formen demenzieller Erkrankungen

Etwa 80 bis 90 % der Demenzerkrankungen werden durch Krankheiten des Gehirns hervorgerufen. Bei diesen sogenannten primären bzw. hirnorganischen Demenzen gehen Nervenzellen allmählich verloren. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Zellen verkümmern. Diese Arten gehören zu den Neurodegenerativen Krankheiten. Die häufigste Form ist die Alzheimer-Krankheit. Daneben kommen die vaskuläre (gefäßbedingte) Demenz, die Lewy-Körperchen-Krankheit, Morbus Parkinson sowie die Frontotemporale Demenz am häufigsten vor.

Eine sekundäre Demenz stellt sich infolge einer anderen Erkrankung ein. Sie tritt mitunter im Zusammenhang auf mit:

  • Chronischer traumatischer Enzephalopathie
  • Creutzfeld-Jakob-Krankheit
  • Depressionen
  • Stoffwechselerkrankungen, wie Schilddrüsenerkrankungen
  • Infektionen des Gehirns
  • Alkoholsucht
  • Vitaminmangelzuständen
  • Schädel-Hirn-Verletzungen

Auch Vergiftungserscheinungen durch Medikamentenmissbrauch können zu demenziellen Symptomen führen.

Alzheimer ist am weitesten verbreitet. Die zweithäufigste Form ist die vaskuläre Demenz, die auf Durchblutungsstörungen des Gehirns zurückgeht. Diese beiden Erkrankungen können auch kombiniert auftreten und sich als Mischform zeigen. Zu den selteneren Formen zählen die Parkinson-Demenz sowie medikamentös bedingte oder stoffwechselbedingte Demenzen.

Demenz
Die unter weiteren anderen Demenzformen zusammengefassten Erkrankungen sind Lewy-Körperchen-sowie Parkinson-Demenz, frontotemporale, medikamentös bedingte sowie stoffwechselbedingte Demenz und Demenz infolge eines Schädel-Hirn-Traumas.

Alzheimer

Am häufigsten tritt mit rund 60 % Alzheimer in Erscheinung, benannt nach dem deutschen Psychiater und Neuropathologen Alois Alzheimer. Charakteristisch für Alzheimer ist der Verlust von Nervenzellen im Gehirn und die dortige plaqueartige Ablagerung von Eiweißen. Infolgedessen wird die Weiterleitung von Botenstoffen (Neurotransmitter) blockiert und die Informationsverarbeitung im Gehirn entsprechend beeinträchtigt. In bildgebenden Verfahren, wie dem CT, wird das Absterben der Gehirnzellen in Form eines geschrumpften Gehirns sichtbar.

Zerebrovaskuläre Demenz

Diese Form kommt mit circa 15 % am zweithäufigsten vor. Bei den Durchblutungsstörungen im Gehirn werden alzheimerähnliche Symptome hervorgerufen. Kalkablagerungen in den Arterien (Arteriosklerose) oder auch ein vorheriger Schlaganfall (Hirninfarkt) rühren als Ursache her.

Demenz im Zusammenhang mit Parkinson (Morbus Parkinson)

Parkinson ist eine Erkrankung des Gehirns, die sich durch eine verlangsamte Beweglichkeit und gestörte Bewegungsabläufe zeigt. In Deutschland sind rund 300.000 Personen an Morbus Parkinson erkrankt. Oft sind ältere Menschen davon betroffen, da die Erkrankung häufig zwischen dem 55. und dem 79. Lebensjahr ausbricht.

Lewy-Körperchen-Demenz

Die Lewy-Körperchen-Demenz ähnelt der Alzheimer-Krankheit sehr stark, sie kommt jedoch bedeutend seltener vor. Mitunter kommt es zu Mischformen beider Erkrankungen.

Bei der Lewy-Körperchen-Demenz lagern sich in den Nervenzellen des Gehirns Eiweißreste ab. Diese lösen oft schon im frühen Stadium Sinnestäuschungen aus. Die Halluzinationen sind zum Teil sehr detailreich. Es kann zu Stürzen kommen. Auch leichte Parkinsonsymptome wie unwillkürliches Zittern der Hände werden beobachtet.

Außerdem erfahren die geistige Leistungsfähigkeit und die Aufmerksamkeit bei diesem Krankheitsbild starke Schwankungen.

Frontotemporale Demenz

Bei der Pick-Krankheit – auch frontotemporale Demenz – verkümmern in deren Verlauf die Gehirnzellen im Bereich von Schläfe und Stirnlappen. Der Frontal-Temporal-Lappen kontrolliert Emotionen und Sozialverhalten. Daher kommt es zu Veränderungen der Persönlichkeit und des zwischenmenschlichen Verhaltens. Personen mit diesem Krankheitsbild werden aggressiv, taktlos, mitunter auch teilnahmslos. Im Verlauf der Erkrankung entwickeln sich Sprachstörungen, die sich in Wortfindungsstörungen, aber auch fehlendem Mitteilungsbedürfnis bis zum völligen Verstummen äußern. Zudem kommt es zu leichten Beeinträchtigungen des Gedächtnisses. Diese Erkrankung tritt oft eher als Alzheimer – meist zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr auf, mitunter sogar in jungen Jahren.

Ursachen des demenziellen Syndroms

Demenz kann infolge der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auftreten oder durch Alkoholmissbrauch (Korsakow-Syndrom) verursacht werden.

In der Regel handelt es sich um eine primäre Krankheit. Die eigenständige Erkrankung (primäre Demenz) hat ihren Ursprung im Gehirn. Bei den Erkrankten sterben nach und nach Nervenzellen und die Verbindungen zwischen den Zellen gehen verloren. Diese neurodegenerativen Veränderungen haben unterschiedliche Ursachen. Die Erkrankung tritt auch infolge einer anderen Erkrankung oder Medikamenteneinnahme ein. Dann spricht an von sekundärer Demenz.

– Bildung von Plaques (Alzheimer)
– Durchblutungsstörungen im Gehirn (vaskulär)
– verhinderte Kommunikation der Nervenzellen (Lewy-Body-Demenz)
– absterbende Nervenzellen (frontotemporal)
– diverse Erkrankungen, wie Depression, Alkoholsucht, Schilddrüsenerkrankungen sowie Vitaminmangel (sekundär)
– Medikamente (sekundär)

Risikofaktoren für Demenz

Diverse Faktoren erhöhen das Risiko, an Demenz zu erkranken. Zu ihnen zählen:

Symptome einer Demenz

Die Gedächtnisstörung betrifft zunächst das Kurzzeitgedächtnis und äußert sich in abnehmendem Urteils- und Lernvermögen. Der Alltag fällt immer schwerer. Abläufe sind nicht mehr abrufbar. Durch die nachlassende Gedächtnisfunktion verschlechtern sich die Orientierung und das Wiedererkennen von vertrauten Gesichtern.

Weitere Symptomatik:

  • Unsicherheit
  • Wortfindungsstörungen
  • Aggression
  • Enthemmung
  • Verzweiflung
  • depressive Phasen
  • Unruhe
  • häufige Wiederholung von Bewegungsabläufen

Therapie: Behandlung von Demenz

Foto von Seniorin und Senior beim Pilates-Training
Gymnastische Übungen im Alter beugen diverse Erkrankungen vor.
Bild: JackF – Getty Images (Canva)

In Abstimmung mit ärztlichem und therapeutischem Personal ist eine positive Einflussnahme auf die Alterskrankheit möglich – eine Heilung bleibt jedoch aus. Das ganzheitliche Training zielt auf den vorübergehenden Erhalt von Gedächtnisleistung ab und schließt Verhaltens- und Psychotherapie mit ein. Grundlegend beruht die ideale Kommunikation auf Wertschätzung und Verständnis.

Medikamentöse Behandlung

Unruhigen oder aggressiven, demenzielle Menschen helfen Neuroleptika (Antipsychotika). Bei depressiven Phasen wirken Antidepressiva. Im Rahmen einer vaskulären Demenz mit einer mangelhaften Durchblutung werden potenzielle Risikofaktoren ins Visier genommen, darunter:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Herzrhythmusstörung
  • Übergewicht

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Vorbeugend bzw. therapiebegleitend können Sie Präparate mit Ginkgo biloba einnehmen. Die Ginkgo-Blätter sind ein wichtiger Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin.

Studien zeigen, dass die Senkung des Homocystein-Wertes den geistigen Verfall und Alzheimer bremst.

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Demenz-Tests

Zur Diagnose der Alterskrankheit dient neben grundlegenden körperlichen Untersuchungen und bildgebenden Verfahren (MRT, CT) häufig der MMSE-Test (Mini Mental State Examination Test). Doppelt so lange dauert der 30-minütige SIDAM-Demenztest. Darüber hinaus stehen Schnelltests zur Einschätzung der Erkrankung zur Auswahl, wie der TFDD, Test zur Früherkennung, oder der DemTect, Demenz-Detections-Test.


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Stand vom: 02.02.2024

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