Blasenentzündung

Foto einer jungen Frau, die Unterleibsschmerzen hat und sich die Hand auf den unteren Bauch legt

Wenn vor allem Frauen ein Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen spüren, ist die Blase entzündet. Oft helfen einfache Mittel, um die meist harmlose Blasenentzündung zu therapieren. Eine Arztpraxis sollte dennoch aufgesucht werden.

Synonyme:  Blasenkatarrh | Zystitis | Cystitis

Häufigkeit von Blasenentzündungen

Bei einer Blasenentzündung ist die Schleimhaut oder die gesamte Wand der Harnblase entzündet. Ersteres nennt die urologische Fachkraft Urozystitis; zweiteres Panzystitis. Da der griechische Begriff Katarrh nichts anderes als Schleimhautentzündung heißt, sprechen wir bei einer Blasenentzündung auch von einem Blasenkatarrh.

Frauen sind wesentlich öfter von einer Blasenentzündung bzw. von einer Harnwegserkrankung betroffen als Männer. Laut dem Gesundheitsportal lifeline haben vor allem jüngere Frauen mindestens einmal im Jahr eine Harnwegsinfektion.

Infografik zu Anteil der Frauen, die jährlich mindestens einen Harnwegsinfekt haben

Bei Männern sind Blasenentzündungen mit einem Anteil von 2,2 % selten. Erst bei Männern, die das 79. Lebensjahr überschritten haben, steigt der Anteil auf 5,3 %. Das mag an den begünstigenden Faktoren wie anatomische Veränderungen im Alter der Prostata, Aufenthalte im Krankenhaus oder Dauerkatheter liegen.

Ursachen: So entsteht eine Blasenentzündung

Für den unteren Harnwegsinfekt sind meistens Bakterien verantwortlich. Daneben können auch Viren, Pilze oder Würmer einen Katarrh der Blase auslösen.

Bakterieller Blasenkatarrh

Oft handelt es sich um gewöhnliche Darmbakterien, die in unserem Darm leben. Insbesondere das Bakterium Escherichia coli nistet gern in den Harnwegen und wandert dann von dort in die Harnblase.

Weitere Bakterien sind unter anderem:

  • Enterokokken
  • Proteus
  • Staphylokokken

Sie machen jedoch nur noch 20 % der bakteriellen Blaseninfekte aus.

50–70 % aller Frauen haben mindestens einmal in ihrem Leben eine Blasenentzündung. Bei Männern sind es aus anatomischen Gründen bedeutend weniger.

Dass Frauen häufiger betroffen sind, liegt daran, dass die Harnröhre kürzer als beim Mann ist und die Öffnung der Harnröhre auch näher am After liegt. Dadurch haben die Bakterien leichteres Spiel.

Blasenkatarrh durch Viren, Pilze und Würmer

Weitere Auslöser für eine Zystitis sind:

  • Adenoviren und Polyomaviren, die eine blutige Blasenentzündung auslösen
  • Candida albicans, ein Bakterium, das vor allem bei einem geschwächten Immunsystem oder unter Einnahme diverser Antibiotika aktiv wird
  • Schistosomen, tropische bzw. subtropische Würmer, dessen Larven durch die Haut in den Körper des Menschen eindringen können, dort reifen und als Pärchenegel unter anderem die Harnblase befallen

Risikofaktoren für eine Blasenentzündung

Ist der Harnabfluss gestört, ist das Risiko einer Zystitis erhöht. Die Harnabflussstörung kann mehrere Ursachen haben:

  • eine verengte Harnröhre
  • Fremdkörper in der Harnröhre
  • Blasensteine
  • Fehlbildungen in den Harnwegen
  • Tumore der Harnblase und Harnröhre
  • Nervenschäden
  • Störungen der normalen Bakterienbesiedelung der ableitenden Harnwege

Risikogruppen für eine Blasenentzündung

Arztgespräch in der Schwangerschaft
Schwangere haben ein besonderes Risiko für eine Blasenentzündung.
Bild: SeventyFour – Getty Images (Canva)
  • Schwangere und Frauen kurz nach der Geburt, da der Zuckergehalt im Urin erhöht ist, wodurch sich Erreger besser vermehren können und Harnwege aufgrund der hormonellen Veränderung erweitert sind
  • Personen mit Diabetes mellitus, da diese Nervenschädigungen verursacht
  • Männer, mit einer vergrößerten Prostata, da diese die Harnröhre verengt
  • Personen mit einem geschwächten Immunsystem
  • Personen, die eine Unterkühlung erlitten haben
  • Personen, die psychisch belastet sind

Symptome: Beschwerden bei einer Blasenentzündung

Wer an einer Zystitis leidet, stellt meist folgende Symptome fest:

  • Brennen und Unterbauchschmerzen beim Wasserlassen
  • ständiger Harndrang, aber nur kleine Mengen Urin werden ausgeschieden
  • Gefühl, gegen einen Widerstand auspressen zu müssen
  • Trübfärbung des Urins
  • auffälliger Geruch
  • mitunter Blut im Urin

Behandlung einer Blasenentzündung

Leichte Beschwerden lassen sich gut selbst therapieren. Allerdings kann sich eine Blasenentzündung auch verschleppen und zu Komplikationen führen, etwa wenn die Erreger weiter wandern und Nieren oder Prostata angreifen. Daher ist ein Arztbesuch anzuraten. Sie erhalten gegebenenfalls Antibiotika. Unterstützend greifen Sie auf pflanzliche Mittel zurück.

Mittel bei Blasenentzündung

Cranberry
Cranberrys helfen bei Blasenentzündung.

Auch wenn das Wasserlassen brennt, müssen Sie jetzt 3–4 Liter am Tag trinken. Damit spülen Sie die Harnwege frei. Optimal sind Tees aus Bärentraubenblättern, Brennnessel und Schachtelhalmkraut, die gerade bei einer Blasenentzündung eine heilende Wirkung haben. Ein Saft aus Cranberrys wirkt positiv auf die Schleimhäute ein.

Sitzbäder und Wärmeflaschen entspannen und lindern die Beschwerden. Bei Gummiwärmeflaschen sollten Sie darauf achten, dass zwischen Unterbauch und Wärmeflasche ein Handtuch liegt, damit Sie sich nicht verbrühen. Alternativ gibt es auch Frotteebezüge für Wärmeflaschen.

Wärmeflaschen und Sitzbäder – unsere Produkttipps:  Wärmeflasche groß mit Frotteebezug von Büttner-Frank  |  Naturmoor-Wärmeflasche von Rehaforum Medical  | Kamillosan® Wund- und Heilbad

Zusätzlich sind einige pflanzlichen Präparate geeignet, die Symptome zu lindern. Neben den bereits erwähnten Kräutern, besitzen Goldruten- und Gänsefingerkraut sowie Kürbiskerne bei dem Infekt der unteren Harnwege heilende Eigenschaften.

Pflanzliche Präparate – unsere Produkttipps: ARCTUVAN® Bärentraubenblätter Filmtabletten  |  Cystorenal® Cranberry plus Kapseln | Zein Pharma Kürbiskern 400 mgSolidagoren® Liquid

Blasenentzündung vorbeugen

Frauen, die unter wiederkehrenden Infekten der unteren Harnwege leiden, sollten folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Vermeiden Sie kalte Füße und ziehen Sie insbesondere im Winter dicke Socken an. Gönnen Sie sich öfter ein heißes Fußbad.
  • Im Sommer sollten Sie nach dem Baden Ihren feuchten Badeanzug ausziehen. Sie könnten sich sonst unterkühlen.
  • Trinken Sie etwa 1,5 Liter Wasser oder Tee am Tag. Das spült die Harnwege gut durch.
  • Gehen Sie regelmäßig zur Toilette und warten Sie nicht bis die Blase übervoll ist. Auch nach dem Geschlechtsverkehr sollten Sie das Bad aufsuchen, um Keime auszuspülen.
  • Säubern Sie sich nach dem Toilettengang immer von vorn nach hinten. Das verringert das Risiko, dass Darmbakterien vom After nach vorn wandern.
  • Reinigen Sie den Intimbereich einfach nur mit warmen Wasser und keineswegs mit Seife, um das Scheidenmilieu nicht anzugreifen. Verwenden Sie alternativ spezielle Intimwaschmittel.
  • Tragen Sie locker sitzende Baumwollunterwäsche und waschen diese bei 60° waschen. So verhindern Sie zum einen Reibung und töten zum anderen Keime ab.
  • Meiden Sie mit Spermiziden versehene Verhütungsmittel. Auch mechanische Verhütungsmitteln wie die Spirale oder das Diaphragma sind für Frauen, die häufig an Blasenentzündung leiden, ungeeignet.
  • Eine gestörte Scheidenflora behandeln Sie mit Milchsäurebakterien. Diese sind beispielsweise in Form von Zäpfchen in die Vagina einzuführen.

Unsere Produkttipps: Allgäuer Latschenkiefer® Sole Fußbad Fußbad | Vagisan Intimwaschlotion


Unsere Seiten dienen lediglich Ihrer Information und ersetzen nicht die Diagnose und Behandlung durch ärztliches Personal.

Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

Trotz sorgfältiger Recherche und der Verwendung verlässlicher Quellen können sich mitunter Fehler in unsere Texte schleichen. Helfen Sie uns, besser zu werden. Hinweise senden Sie an: redaktion@medikamente-per-klick.de.

Stand vom: 12.12.2023

Coverbild: Bild: Africa Images (Canva)

Views: 66148