Mizellenwasser

Gefährlicher Trend?

Mizellenwasser ist im Trend. Schon der Name klingt interessant und vielversprechend. Im Prinzip funktioniert es ähnlich wie Seife. Daher setzen wir es zur Reinigung unseres Gesichts und als Make-up-Entferner ein. Doch es gibt auch einiges bei der Verwendung zu beachten.

Mizellenwasser – was ist das?

Was sind Mizellen?
Unter Mizellen verstehen Experten eine kugelförmige Anordnung von waschaktiven Substanzen (Tenside).

Wenn Tenside-Moleküle mit Wasser in Berührung kommen, lagern sie sich ab einer gewissen Menge zu Mizellen zusammen. Die wasserliebenden Köpfe richten sich dabei nach außen und die fettliebenden Enden nach innen.

Auf diese Weise lösen sie Fett- oder Schmutzpartikel und schließen sie ein. Im Mizellenwasser befinden sich winzige Mizellen im Nano-Bereich.

Schon gewusst?


Auch im Seifenwasser verrichten Mizellen ihre Arbeit. Allerdings sind diese größer als im Mizellenwasser. Dadurch können diese nicht so gut in kleinere Poren eindringen. Daher reinigen Mizellen-Produkte gründlicher als die traditionellen Seifen-Produkte.

Die Mizellen im Mizellenwasser sind so winzig, dass sie tiefer in die Haut eindringen. Damit lassen sich auch pflegende Stoffe gezielt in die Haut transportieren.

Wozu dient Mizellenwasser?

Mizellenwasser dient vor allem der porentiefen Gesichtsreinigung. Mit dem Gesichtswasser entfernen Sie Schmutz, aber auch Make-up vor dem Schlafengehen. So werden Poren frei und Ihre Haut kann atmen.

Welche Vorteile hat das Mizellenwasser gegenüber einer herkömmlichen Seife?

Gesichtspflege
Mizellenwasser reinigt unsere Haut effektiv, sodass diese glatt und ebenmäßig ist.
Bildquelle: Jacob Lund (Canva.com)

Wasser und Seife reinigen die Haut oberflächlich von Schmutz. Allerdings greift Seife den Säureschutzmantel der Haut an. Produkte mit Mizellenwasser entfernen Unreinheiten sanft. Sie umhüllen Schmutzpartikel und Make-up-Reste. So lassen sich auch wasserfestes Augen-Make-up sanft entfernen.

Außerdem dringt das Mizellenwasser tief in Hautschichten ein. Dieser Umstand kann vorteilhaft genutzt werden, um pflegende Substanzen wie Vitamin A und Vitamin E einzuschleusen.

Mizellenwasser ist darüber hinaus für jeden Hauttyp geeignet. So können auch Personen mit empfindlicher, sensibler und trockener Haut Produkte mit Mizellenwasser nutzen.

Mizellenwasser

Für welchen Hauttyp eignen sich Produkte mit Mizellen?

Mizellen-Produkte sind für jeden Hauttyp geeignet. Insbesondere Personen mit reifer, trockener und sensibler Haut profitieren von der Verwendung, da weder ein Reiben noch Rubbeln nötig ist, um die Haut von Make-up oder Schmutzpartikeln zu befreien.

Mit Mizellenwasser lassen sich Partikel schnell und einfach entfernen.


Sind Inhaltsstoffe von Mizellenwasser krebserregend?

Gesichtspflege
Schnell wird der Vorteil des Mizellenwassers auch zu einem Nachteil. Nanopartikel dringen tief in die Haut ein. Sie können so wichtige Stoffe in die tiefen Hautschichten transportieren, doch leider auch Schadstoffe. Daher achten Sie auf die Zutaten.
Bildquelle: Andrea Piacquadio – Pexels (Canva.com)

Mizellen sind nach derzeitigem Kenntnisstand gesundheitlich unbedenklich. Allerdings können schädliche Substanzen den Umstand, dass Mizellen tiefer in die Haut eindringen, als Trittbrettfahrer nutzen. Sie heften sich einfach an die nanokleinen Mizellen an und nutzen sie als Taxi. Daher ist bei jedem Kauf von Mizellenwasser wichtig, die Inhaltsstoffe zu prüfen.

Zu den bedenklichen Stoffen gehören:

  • Polyethylenglykol (PEG): Das Tensid wird aus Erdöl gewonnen. Es dient als Emulgator und bewirkt, dass Wasser und Fett einander binden. Außerdem trägt es zur Schaumbildung bei. Daher wird diese Substanz gern in Kosmetika eingesetzt. Sie gilt jedoch als hautreizend. PEGs machen die Hautbarriere durchlässig. So können Duftstoffe, Konservierungsstoffe und Umweltgifte in die Haut eindringen. Sie erkennen den Inhaltsstoff an der Abkürzung PEG in Kombination mit einer Zahl sowie der Endung „-eth“ wie bei Sodium Laureth Sulfate.
  • Polyaminopropylbiguanid (PHMB): Die als Konservierungsmittel eingesetzte Substanz gilt als krebserregend, erbgutverändernd sowie schädlich für das ungeborene Kind. Die EU-Kosmetikverordnung erlaubt PHMB in reinigenden Kosmetikprodukte nur bis zu einem bestimmten Grenzwert. Sie erkennen den Inhaltsstoff an Bezeichnungen wie Polyhexanid, Polyaminopropyl Biguanide oder Polyhexamethylenbiguanid. Auch hinter Handelsnamen wie Baquacil, Cosmocil CQ oder Vantocil verbirgt sich PHMB.
  • Butylhydroxytoluol (BHT): Als Konservierungsstoff dient BHT als Antioxidans. Sie verhindert, dass sich Produkte durch den Kontakt mit Sauerstoff verändern. Allerdings steht diese Substanz in Verdacht, wie ein Hormon zu wirken und die Schilddrüsenfunktion negativ zu beeinflussen.

In Naturkosmetik werden Sie keine bedenklichen Stoffe wie Mikroplastik finden. Als Tenside kommen Zucker oder Kokosfett zum Einsatz.

Unsere Produkttipps: lavera Naturkosmetik HYDRO SENSATION Mizellenwasser

Wie ist Mizellenwasser erhältlich?

Mizellenprodukte gibt es als Gesichtswasser, Reinigungsfluid, Reinigungsmilch, Waschgel, Waschschaum und mitunter auch in Form von Reinigungstüchern. Ein Gesichtswasser oder eine Lotion hinterlassen weniger Rückstände auf der Haut. Eine Reinigungsmilch oder ein Reinigungsgel lassen sich besser dosieren. Zudem gleiten diese gut über die Haut.

Unsere Produkttipps: ROCHE-POSAY Oil Infused Mizellen Reinigungsfluid  |  Eucerin DermatoClean Mizellen-Reinigungsfluid 3 in 1

Wie wende ich Mizellenwasser richtig an?

Reinigungspads
Gesichtspflege ist auch bei Männern wichtig, um einer vorzeitigen Hautalterung entgegenzuwirken.
Bildquelle: Milkos – Getty Images (Canva.com)

So gehen Sie vor:

  • Geben Sie das Reinigungswasser auf ein Pad.
  • Streichen Sie sanft mit dem Pad über Ihr Gesicht.
  • Fangen Sie dabei bei den stark geschminkten Partien wie den Augen und den Lippen an.
  • Lassen Sie das Wasser ein paar Sekunden einwirken und wischen Sie es dann mit einem Wattepad ab.

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Stand vom: 28.03.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

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