Make-up

Schminke: Über Lidschatten, Wimperntusche und Co.

Puder, Lidschatten, Wimperntusche und Lippenstift – für viele gehört das Auftragen von Make-up zur täglichen Morgenroutine. Ob zum Abdecken von Unreinheiten und Narben oder zum Betonen von einzelnen Gesichtspartien, Gründe gibt es viele. Eine Gemeinsamkeit bleibt – Make-up trägt dazu bei, sich wohler in der eigenen Haut zu fühlen.

Unterschiedliche Arten von Make-up

Make-up

Als Make-up oder auch Schminke bezeichnen Beauty-Expert:innen eine Umgestaltung des Körpers mit farblichen, in der Regel abwaschbaren Produkten. Meist tragen wir Make-up auf die Haut im Bereich des Gesichts und des Dekolletees auf. Je nach Grund des Auftragens teilen Kosmetik-Kundige Schminke in Untergruppen ein. So gibt es:

Kosmetische Schminke

hierbei handelt es sich um die Anwendung von Make-up zum Schmücken des Körpers

Kaschierende Schminke

sie dient dem Abdecken von kleineren Makeln im Bereich der Haut

Medizinische Schminke

hierunter verstehen Fachleute Schminke, die wir aus medizinischen Gründen anwenden (z. B. zum Abdecken von Narben, Muttermalen und unästhetischen Tätowierungen)

Bühnenschminke

als Unterstützung des künstlerischen Ausdrucks in der jeweiligen Rolle

Kulturelle Schminke

als Kennzeichnung für bestimmte Gruppierungen (z. B. ethnisch, kulturell oder religiös)

Kampfschminke

Make-up, welches in Kampfsituationen getragen wird (hierzu zählt heutzutage das Make-up zur Tarnung bei militärischen Einsätzen in Wüstenregionen)

Schon gewusst?

In bestimmten Fällen übernimmt die Krankenkasse sogar die Kosten für Make-up. Hierbei handelt es sich um medizinische Schminke. Diese dient insbesondere zur Kaschierung (sog. Camouflage) von stark beeinträchtigenden Hautveränderungen. Hierzu zählen z. B. auffällige Narben und Muttermale, aber auch entstellende Tätowierungen.

Die Geschichte des Make-ups

Wie alte Wandzeichnungen zeigen, betonten bereits die Menschen im Alten Ägypten ihre Augen mit Schminke.

Schminke ist keineswegs eine moderne Erfindung, auch wenn wir diese heutzutage hauptsächlich in Kombination mit aktuellen Modetrends verwenden. Höhlenmalereien zeigen deutlich, dass die Menschen schon damals farbigen Körperschmuck trugen.

Es gibt Hinweise, dass in der Antike (ca. 2.500 vor Christus) im Alten Ägypten bereits farbige Schminke zum Einsatz kam. Damals wurden vor allem die Augen betont. Das Make-up bestand aus Mineralpulvern wie Malachit (Grün) und Zinnober (Rot).

Schon gewusst?

Im Alten Ägypten standen die Augen für den Sonnengott „Ra“. Die Betonung der Augenpartie durch Schminke war dadurch besonders wichtig. Hierfür wurde v. a. schwarze Farbe (ein Kohle-Öl-Gemisch) und grüne Farbe (aus Malachit) genutzt und wie Kajal angewendet.

Im Mittelalter kam es zu einem extremen Wandel des Schönheitsideals. Die „vornehme Blässe“ war das Idealbild. Hierzu wurde die Haut mit Bleiweiß eingerieben. Da dieses jedoch hochgiftig war, entstanden häufig Abszesse. Der Trend der weißen Haut setzte sich bis in die frühe Neuzeit fort, allerdings kamen ab dem 18. Jahrhundert noch weitere Substanzen zum Einsatz. Hierzu zählten:

  • Talk
  • Zinnoxid
  • Wismutoxid
  • Quecksilberoxid

Ab dem Zeitalter der Renaissance waren rote Lippen en vogue. Die hierfür verwendete Farbe gewannen die Kosmetikhersteller der damaligen Zeit aus der Koschenilleschildlaus. Zinnober löste diese spezielle Farbe im 18. Jahrhundert ab.

Im 19. Jahrhundert wandelte sich der Trend des Make-ups. Es ging nicht mehr ausschließlich um das Aussehen, sondern auch um die Gesundheit. Das toxische Bleiweiß wurde zunehmend von anderen Weißmitteln wie Schlemmkreide verdrängt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam ein weiterer Zugewinn im Bereich des Make-ups – der erste Lippenstift wurde hergestellt. Seitdem wurde Schminke für den Alltagsgebrauch immer beliebter und nahm nach und nach weitere Farben und Formen an. Besonders beliebt sind bis heute Wimperntusche (auch Mascara genannt), Lippenstift und Lidschatten.

Verwendung von Make-up

Make-up: Weniger ist mehr oder doch lieber auf einen echten Hingucker setzen?

Zur richtigen Verwendung von Make-up existieren v. a. bezüglich der Intensität viele verschiedene Meinungen. Der Trend geht heutzutage meist in die Richtung „weniger ist mehr“. Hierbei liegt das Hauptaugenmerk auf die unauffällige Kaschierung von Hautunregelmäßigkeiten und die Betonung besonderer, positiver Merkmale.

Schon gewusst?

Bei der Verwendung von dekorativem Make-up entscheiden Sie sich am besten für einen Gesichtsbereich, den Sie entsprechend betonen. Hier liegt die Qual der Wahl zwischen der Augen- und der Mundpartie. Werden beide Bereiche gleichwertig durch Schminken hervorgehoben, wirkt es sehr schnell überschminkt.

Die Reihenfolge beim Auftragen von Make-up

Schminktipps? So schminken Sie sich richtig.

Um ein optimales Ergebnis beim Schminken zu erzielen, empfehlen Expert:innen, sich an folgende Reihenfolge zu halten:

Schritt 1 zum perfekten Make-up

Haut reinigen und Pflegeprodukte auftragen.

Schritt 2 zum perfekten Make-up

Grundierung (Foundation) mit Abdeckstift oder Concealer vornehmen. Hierbei handelt es sich um eine Abdeckcreme, um Unregelmäßigkeiten zu kaschieren.

Schritt 3 zum perfekten Make-up

Grundierung mit losem Puder fixieren.

Schritt 4 zum perfekten Make-up

Augenbrauen mit Brauenpuder und Brauenstift betonen.

Schritt 5 zum perfekten Make-up

Lidschatten auftragen.

Schritt 6 zum perfekten Make-up

Wimperntusche auftragen.

Schritt 7 zum perfekten Make-up

Wangen mit Rouge betonen. Hierzu bei den Apfelbäckchen beginnen und mit kreisenden Bewegungen nach außen arbeiten. Als Apfelbäckchen bezeichnen Beauty-Expert:innen die Wangenpartie, die beim Lächeln hervortritt.

Schritt 8 zum perfekten Make-up

Lippen schminken.

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Inhaltsstoffe in Make-up

In Make-up sind viele verschiedene Stoffe enthalten. So besteht ein Kajalstift aus Ölen, Wachsen, Stabilisatoren, Verdickungsmitteln, Farbpigmenten und Duftstoffen. In einem Lippenstift stecken Aromen, Feuchthaltemittel, Harze, Öle, Parfüms, Sonnenschutz-/UV-Filter, Wachse und Farbstoffe. Dabei kommen den einzelnen Stoffgruppen verschiedene Aufgaben zu:

  • Emulgatoren dienen der Mischbarkeit öliger mit wässrigen Bestandteilen.
  • Stabilisatoren verhindern chemische Veränderungen im Make-up.
  • Gelbildner verleihen die gewünschte Konsistenz.
  • Wachse steuern die Festigkeit des Produkts.

Immer wieder geraten manche Inhaltsstoffe in Kritik. Manche von ihnen stehen beispielsweise unter Verdacht, krebserregend, Allergie-auslösend oder umweltschädlich zu sein.

Mikroplastik etwa verwenden Kosmetikhersteller als Filmbildner, Schleifmittel oder als Füllstoff. Zu ihnen zählen Polyethylene, Nylon-6, Nylon-12 oder Acrylates Copolymer. Über Kosmetikreste landet Mikroplastik ins Abwasser. Da es ungefiltert in den Kreislauf übergeht, nehmen es Fische und Muscheln auf. Daher stellt Mikroplastik ein enormes Problem für den Naturschutz dar.

Silikone wie Methicone und Dimethicone setzen die Kosmetik-Produzenten beispielsweise als Weichmacher ein. Cyclische Siloxane wie Cyclotetrasiloxane (D4) oder Cyclopentasiloxane (D5) werden als wassergefährdend eingestuft und sind schwer abbaubar. D4 beeinträchtigt Studien zufolge vermutlich die Fruchtbarkeit.

Viele Duftstoffe lösen darüber hinaus Allergien aus. Dazu zählen neben synthetischen Duftstoffen auch einige der natürlichen Substanzen.

Die Farbwahl von Make-up

Welcher Farbton soll es sein?

Nicht nur die Reihenfolge, auch die richtige Farbwahl ist entscheidend für ein gutes Make-up-Ergebnis. Für die Foundation ist es ratsam, sich an der Hautfarbe im Bereich des inneren Handgelenks zu orientieren und das Make-up anschließend an der Kinnpartie bei Tageslicht zu testen. Für die Augenbrauen gilt, möglichst auf graubraune Farbtöne zurückzugreifen. Ist die Farbe rotlastig, wirkt sie schnell unnatürlich. Wer frisch wirken möchte, sollte insbesondere beim Lidschatten auf helle Naturfarben achten. Hier schminken Sie das bewegliche Lid mit dem hellsten Farbton, während Sie die Lidfalte mit einem etwas dunkleren Ton schattieren.


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Stand vom: 02.05.2023

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