Sägepalme

Für die Prostata

Die Sägepalme ist eine Heilpflanze, deren Früchte hormonähnliche Substanzen enthalten. Experten gehen davon aus, dass diese Stoffe Männern mit Prostata-Problemen helfen. Doch die Forschung steckt noch in den Kinderschuhen. Auch Frauen sollen von den Inhaltsstoffen der Sägepalme profitieren. Die Annahme: Extrakte der Sägepalme unterstützen die Blasenfunktion und regulieren den Harndrang.

Pflanze im Porträt: Was ist die Sägepalme?

In Nordamerika und im Mittelmeerraum wächst die kurzstämmige Sägepalme (Serenoa repens oder Sabal serrrulata). Sandige Böden oder Kiefernwälder bieten perfekte Bedingungen für die Arzneipflanze. Botanisch gehört sie zu den Palmen und erreicht eine Höhe von bis zu 3 Metern. Ihre Blätter ähneln großen Fächern und bestehen aus 18 bis 24 Einzelblättern. Sie haben eine blaugrüne Farbe und sind am Rand und Stiel scharf gesägt. Die Blüten sind nur wenige Millimeter groß und unscheinbar weiß. Der Blütenstand erreicht eine Größe von bis zu einem Meter.

Im Herbst wachsen daraus die dunkelroten bis schwarzen Früchte mit fettreichen Samen. Die Ureinwohner Floridas nutzen die Früchte seit Jahrhunderten als Nahrungs- und Heilmittel. Die olivenartigen Früchte helfen – laut Überlieferungen – bei Husten und Bronchitis sowie Verdauungsproblemen. Da ihre Inhaltsstoffe hormonell wirken, kommt sie bei Prostataerkrankungen bei Männern zum Einsatz. Frauen profitieren ebenfalls davon, da die Heilpflanze Beschwerden während der Wechseljahre lindert. Die Sägepalme ist im europäischen Raum als pflanzliches Medikament seit Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt.

Schon gewusst?

Die Sägepalme ist im Vergleich zu anderen Palmen erstaunlich widerstandsfähig. Witterung, Krankheiten und Schädlinge machen ihr verhältnismäßig wenig aus. Sie erreicht ein Alter von bis zu 500 Jahren. Da sie den Einwohnern Floridas wichtig ist, ist sie auf dem Staatswappen des US-Staates abgebildet.

Zutaten: Welche Inhaltsstoffe enthalten Sägepalmen-Präparate?

Sägepalmen in der freien Natur.

Zahlreiche Untersuchen und Studien belegen, dass die Früchte der Sägepalme pflanzliche Hormone – sogenannte Sterole – enthalten. Hinzu kommen Öle, Zuckerstoffe, Flavonoide und freie Fettsäuren.

Die Sterole greifen – so die Annahme – in den Hormonhaushalt des Mannes ein und vermindern die Bildung des Hormons Dihydrotestosteron. Dieses entsteht aus dem Hormon Testosteron und ist vermutlich für die Entstehung von Prostata-Vergrößerungen verantwortlich. Ob die Früchte der Sägepalme für eine gesunde Prostata sorgen, ist noch nicht ausreichend geklärt. Sie scheinen jedoch, die Beschwerden zu verbessern.

Der Extrakt der Sägepalme unterliegt speziellen Anforderungen an die Inhaltsstoffe: mindestens 80 % Fettsäuren, 23 % Laurinsäure, 0,20 % Sterole und 0,10 % ß-Sitosterol. Erst dann erfolgt die Zulassung zum Verkauf des Medikaments. Staatlich geprüfte Verfahren versichern die hohen Qualitätsstandards.

Schon gewusst?

Die Prostata ist bei ca. 75 % der Männer über 60 Jahren vergrößert. Dieser Befund ist meist gutartig. Bösartige Vergrößerungen entwickeln sich am äußeren Bereich der Prostata. Die gutartige Vergrößerung geht von innen aus. Oft ist die Harnröhre eingeengt, was z. B. zu Problemen beim Wasserlassen führt.

Effekte: Wie wirkt der Sägepalmen-Extrakt?

Sägepalme

Die getrockneten Früchte wirken sich dank der Sterole positiv auf altersbedingte Prostataerkrankungen aus. In Deutschland ist Sägepalme als pflanzliches Arzneimittel zugelassen. Insbesondere in Kombinationen mit einem Trockenextrakt aus Brennnesselwurzel dient Sägepalme zur Behandlung von Blasenproblemen bei gutartigen Prostata-Vergrößerungen im Stadium I oder II. Die Kombinationspräparate reduzieren nachweislich die Häufigkeit der nächtlichen Blasenentleerungen.

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Sprechen Sie vor der Anwendung mit Ihrem behandelnden Arzt.

In der Frauengesundheit soll die Sägepalme ebenfalls wirkungsvoll sein. So soll sie die natürliche Blasenfunktion unterstützen und häufigen Harndrang regulieren. Gerade Frauen in den Wechseljahren leiden unter starken hormonellen Veränderungen. Es kommt z. B. zu übermäßigem Wasserlassen und einem unangenehmen Schmerz während des Urinierens.

Schon gewusst?

In Kombination mit Brennnessel, Birke oder Kürbiskern wirkt die Sägepalme gut. Die Extrakte vereinen sich zu einem starken Wirkkomplex gegen Blasen- und Prostatabeschwerden.

Anwendung: Wie verwenden Sie die Sägepalme?

Der sogenannte Sägepalmen-Extrakt entsteht durch die Trocknung der reifen Früchte. Der verarbeitete Extrakt kommt in Präparaten wie Tabletten, Kapseln, Pulvern und Tinkturen vor. Diese sind frei und in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die empfohlene Tagesdosis sind 160 bis 320 mg. Bitte entnehmen Sie die genaue Dosierung und Anwendung der Packungsbeilage des jeweiligen Produkts. Achten Sie darauf, dass die Mittel keine versteckten Inhaltsstoffe enthalten. Konservierungs-, Farb- und Zusatzstoffe gehören ebenfalls nicht in hochwertige, natürliche Produkte. Die Inhaltsstoffe sind auf der Packung ersichtlich.

Wichtig: Sägepalme lindert bestimmte Symptome und heilt nicht die Krankheit. Eine regelmäßige Kontrolle des Arztes ist unerlässlich. Beenden Sie die Einnahme bei langanhaltender Verschlechterung der Beschwerden. Bei Blut im Urin, starken Krämpfen und Schmerzen bedarf es ebenfalls der ärztlichen Kontrolle.

Neben Präparaten, die als Arzneimittel zugelassen sind, ist Sägepalmen-Extrakt auch als Nahrungsergänzungsmittel, oftmals in Kombination mit anderen Substanzen, erhältlich.

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Sägepalmen-Extrakt: Mit welchen Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Gegenanzeigen müssen Sie rechnen?

Das pflanzliche Präparat hat kaum Nebenwirkungen. Gelegentlich treten leichte Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen oder Durchfall auf. Da die Inhaltsstoffe blutverdünnend wirken, sollten Sie Dickextrakte der Sägepalme nicht vor Operationen einnehmen. Schwangere Frauen oder jene, die unter Hormonbehandlung stehen, dürfen Präparate mit dem Sägepalmen-Extrakt nicht einnehmen. Wechselwirkungen mit Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen, können eintreten. Sehr selten sind akute Leberentzündungen, Brustdrüsenvergrößerungen, Hautausschläge und Wassereinlagerungen als Nebenwirkung bekannt.


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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.

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Stand vom: 25.08.2022

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit findet sich im Text die jeweils männliche Form bei Personenbezeichnungen. Es versteht sich jedoch von selbst, dass sich die Angaben auf Angehörige beider Geschlechter beziehen. 

Bild: lizfernandezg – Getty Images (Canva.com)

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